16.7.13
Angst vor Plagiat?
Nach
11 Jahren in Argentinien war ich dieses Jahr im Juni auf dem Keramikmarkt in
Bonn, um mich nach so langer Zeit der „Abstinenz“ an der deutschen (und
europäischen) Kreativität zu erfreuen. Mit einigen Ausstellern kam ich ins
Gespräch, kaufte mir ein paar hübsche Stücke und machte Fotos für mein eignes
Archiv, einfach nur um die Vielfalt festzuhalten. Oftmals fotografierte ich den
Stand samt seinem Künstler, manchmal schöne Einzelstücke oder eine Auswahl von
charakteristischen Objekten.
Dabei
wurde ich unerwartet von einem Aussteller recht unfreundlich angeschnauzt und
dann gebeten, das Foto seines Standes wieder zu löschen. Als ich ihn irritiert
nach dem Grund fragte, bekam ich zur Antwort, dass er seine Werke nicht im
nächsten Jahr woanders wiederfinden will. Kurz darauf wurde ich auch von einer
anderen Ausstellerin am Fotografieren ihres Standes gehindert.
Das
fand ich nun doch sehr befremdlich! Warum stellt man denn aus, wenn man seine
Arbeiten nicht öffentlich machen will? Und das heutzutage in der Ära von
Internet mit facebook, twitter, & Co. wo alles öffentlich gemacht wird.
Oder
ist ihre Angst vor dem kopiert werden so groß? Das finde ich schon fast
beleidigend, als ob ich es nötig hätte, die Arbeiten anderer zu kopieren!
Abgesehen davon ist weder blau-türkis glasierte Ware eine Neuheit (das habe ich
auch vor über 20 Jahren in meiner Werkstatt in Oberellenbach hergestellt), noch
ist die Kombination von Raku mit rostigen Eisenteilen so super originell.
Solche Sachen haben wir in den letzten Jahren zusammen mit anderen
Kunsthandwerkern in meiner Werkstatt in Argentinien auch gemacht.
Ich
bin der Meinung, da alle Techniken und Materialien allen zur Verfügung stehen,
jeder selber kreativ damit umgeht und niemanden kopieren will schon aus dem
Wunsch heraus, Individuelles zu gestalten. Man inspiriert sich gegenseitig und
kann eventuell eine Idee eines anderen Künstlers als Anstoß nehmen, sie
assimilieren und transformieren.
Dieses
weitläufige Thema „Inspiration oder Kopie, Individuelle Arbeit oder allgemein
gültige Handwerksarbeit“ will ich jetzt nicht weiter ausführen. Aber: wie denkt
ihr denn darüber?
Ich
würde mich sehr freuen, eure Meining darüber zu hören. Entweder als Kommentar,
lesbar für alle, oder in einer mail: claudiafloegelmueller@hotmail.com
Trotz
allem – oder gerade deshalb: hier ein völlig zufälliger Querschnitt einiger
Arbeiten, die auf dem Bonner Keramik-Markt angeboten wurden.
Da
ich keine Werbung für irgendjemanden machen will, noch Persönlichkeitsrechte
verletzen, stelle ich nur die Keramik vor, ohne Foto oder Namen des Herstellers.
Es geht um die Keramik an sich!
Viel
Spaß beim Anschauen,
Claudia
Etiquetas:
Cerámica
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